Archiv von UFO-Forschungspionier Leonard H. Stringfield wird öffentlich zugänglich gemacht (8. August 2012)


Leonard H. Stringfield, 1920-1994. | Copyright: NICAP Archive

Cincinnati (USA) - Das private Archiv eines der Pioniere der UFO-Forschung, insgesamt 60 Ordner des 1994 verstorbenen Leonard H. Stringfield, dessen späteres Spezialgebiet UFO-Abstürze waren, ist in den Besitz der US-amerikanischen UFO-Forschungsorganisation MUFON übergegangen und soll zukünftig auch allgemein online zugänglich gemacht werden.


Wie der Executive Director von MUFON, David MacDonald am 3. August 2012 auf dem MUFON Jahrestreffen in Cincinnati erklärte, handelt es sich bei dem seiner Organisation gestifteten Archiv um das Ergebnis von 30 Jahren UFO-Forschung durch Stringfield.

Stringfield selbst arbeitete sowohl mit US-Regierungsstellen als auch mit privaten UFO-Forschern, -Netzwerken und -Organisationen zusammen. Sein persönliches Interesse am UFO-Phänomen entstand am 28. August 1945 durch eine eigenen Sichtung unidentifizierter Flugobjekte während seines Kriegseinsatzes als Geheimdienstoffizier der US Air Force auf dem Weg nach Tokio begann. Damals sichtete er - nach eigener Aussage - gemeinsam mit 12 anderen Spezialisten der Fifth Air Force kurz vor Iwojima "drei strahlend helle, wie brennendes Magnesium leuchtende tropfenförmige Objekte, die sich auf einem Parallelkurs zu unserer C-46 näherten. (…) Als unsere Maschine an Höhe verlor, da wir vermeintlich Öl verloren, bereitete uns der Pilot auf eine Notlandung vor. (Ich erinnere mich nur noch, dass die zuvor noch mit uns in dichter Formation geflogenen Objekte in einer Wolkenbank verschwanden und unsere Maschine daraufhin wieder anzog, an Höhe gewann und ihren Kurz bis zum Ziel fortsetzen konnte."

Später erinnerte sich Stringfield an seine Sichtungen: "Diese traumatische Erfahrung nahe Iwojima war für mich Beweis dafür genug, dass die sogenannten 'Foo Fighter' des Zweiten Weltkriegs (Anm. d. GreWi-Redaktion: "Foo Figther" waren kugelförmige Lichter, die immer wieder von Weltkriegspiloten gesichtet und für eine der vermeintlichen Wunderwaffen der Nazis gehalten wurden) und 'fliegen Untertassen' ein und dieselben Maschinen waren und aus dem Weltraum kamen."

1954 gründete Stringfield auf dieser Einschätzung und seiner Sorge über mögliche Intentionen der außerirdischen Besucher gründend, die zivile UFO-Forschungsorganisation "Civilian Research, Interplanetary Flying Objects" (CRIFO) und veröffentlichte darüber den monatlichen Rundbrief "Orbit". Mit 2.500 Mitgliedern wurde die CIFRO Mitte der 1950er Jahre schnell zur weltweit größten zivilen UFO-Forschungsgruppe. Im Laufe dieser Arbeiten interessierte sich auch das "Air Defense Command" (ADC) der US Air Force für Stringfields Arbeit und bat ihn sogar "ohne weitere Fragen zu stellen" die jeweils interessantesten Meldungen, die bei der CIFRO eingingen, an die Militärs (Ground Observer Corps, GOC) weiterzuleiten. Hier erfuhr Stringfield später dann, was mit seinen Meldungen passiere: Immer dann, wenn eine dieser Sichtungen durch Radar bestätigt werden konnte, wurden Abfangjäger losgeschickt und die ganze Angelegenheit wurde als geheim klassifiziert.

Mit dem Absetzen des ADC endete auch Stringfields Zusammenarbeit mit den Militärsdiensten und 1957 stellte er auch die CIFRO und den dazugehörigen Rundbrief ein. Noch im selben Jahr übernahm der dann jedoch die Öffentlichkeitsarbeit der ebenfalls zivilen UFO-Forschungsorganisation NICAP unter Donald Keyhoe, einem weiteren Pionier der UFO-Forschung, mit dem Stringfield seit jener Zeit auch freundschaftlich verbunden war. Diese Funktion füllte Stringfield bis 1972 aus und setzte fortan seine UFO-Forschungen privat fort. Von 1967 bis 1969 hatte Stringfield zudem die Position eines sogenannten "Early Warning Coordinators" für die von der US-Regierung unterstützten UFO-Studie des sogenannten "Condon Committee" inne, innerhalb derer er für UFO-Meldungen aus dem südwestlichen Ohio zuständig war. Nach 1972 entstand auch Stringfields Archiv zur Untersuchung und Zeugenbefragung zu angeblichen UFO-Abstürzen und en USA, eine Arbeit, die er 1978 zum ersten Mal auf dem damaligen MUFON-Symposium öffentlich vorstellte und bis zu seinem Tode 1994 in sieben "Staus Reports" fortwährend aktualisierte. 1978 fungierte Stringfield zudem als Berater des Premierministers von Grenada, der auf der 32. Generalversammlung der Vereinten Nationen einen offizielle UN-Forschungs- und Meldestelle für UFOs vorschlug.

Zum nun zugänglichen Stringfield-Archiv äußerte sich der MUFON-State Director für den US-Bundesstaat Pennsylvania, John Ventre gegenüber dem Nachrichtenportal "Examinier" (examiner.com) wie folgt: "In den 60 Ordnern gibt es Informationen über das Eingreifen von Regierungsbehörden wie dem FBI und der CIA, die darum bemüht waren, die Arbeit von Ufologen zu unterbinden. (…). So war es auch Stringfield, der den ehemaligen US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und den damaligen US-Präsidenten Ford als jene Personen beschrieb, die von dem UFO-Forscher J. Allen Hynek über das UFO-Phänomen und den Stand der Forschung dazu informiert wurde. In den Unterlagen finden sich auch Informationen zu Kontakten zu der Schauspielerin Jackie Gleason, die (so die UFO-Legenden) von Präsident Nixon den toten Körper eines Außerirdischen gezeigt bekommen haben soll. Es finden sich in diesen Akten zahlreiche explosive Informationen."

Wann genau die Arbeiten an der Digitalisierung des Stringfield-Archivs abgeschlossen sein sollen und dieses im Internet allgemein zugänglich sein wird, ist bislang noch unklar...

 

Quelle: http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2012/08/archiv-von-ufo-forschungspionier.html