Führender Exoplaneten-Entdecker sucht zukünftig nach Signalen Außerirdischer
Der Astronom Geoff Marcy. | Copyright: NASA
In einem Interview mit dem "New Scientist" erklärt der Astronomie-Professor, dass er davon überzeugt ist, dass Außerirdische ihre Existenz
bereits vielfach und fortwährend durch Lasersignale offenbart haben und öffnet sich damit zugleich einer Neuausrichtung der Suche nach Signalen außerirdischer Intelligenzen (SETI), wenn er für
eine Suche nach eben diesen Laser-Signalen, statt der bisherigen Konzentration auf die Suche nach Radiosignalen plädiert.
"Es gibt da einige Experimente, die wir durchführen können, um dem großen galaktischen Internet auf di Spur zu kommen", erläutert Marcy und
fügt augenzwinkernd hinzu: "Wenn Gene Rodenberry (Anm. d. GreWi-Red.: Rodenberry ist der Erfinder von Star Treck / Raumschiff Enterprise) recht hat und es da draußen tatsächlich Klingonen und
Romulaner gibt, so müssen diese auch miteinander kommunizieren - und das tun sie ganz bestimmt nicht mittels Glasfaserkabeln, die zwischen den Sternen gespannt sind. Stattdessen nutzen sie
wahrscheinlich Laser, da diese Zielgenau ausgerichtet werden können (...) und sehr viel energiesparender sind als Radioantennen, die ihre Energie und Signale überall verstreuen."
Sollte unsere Galaxie von weiteren technologisierten Zivilisationen durchsetzt sein, so Marcys Gedankenspiele, dann sollten Hunderte, wenn
nicht sogar Tausende dieser Laser den Raum zwischen den Sternen durchkreuzen und wir sollten ebenso in der Lage sein, diese Laser zu entdecken. "Vielleicht richten die ihre Laser sogar
buchstäblich in unsere Richtung - nur suchen wir nicht danach?"
Dass technologisch entwickelten Außerirdische die Erde bereits entdeckt haben und vielleicht sogar schon versuchen, mit uns auf diese Weise
zu kommunizieren, ist für den Astronomen eine logische Konsequenz des Gedankenspiels, dass solche Außerirdische überhaupt existieren. "Obwohl wir aktuell und in absehbarer Zeit leider keine
Teleskope haben werden, mit denen wir die Oberflächen ferner Planeten direkt und bis auf dortige Kontinente abbilden können, so könnten Außerirdische bereits über solche Technologien verfügen und
wissen, dass es uns gibt. (...) Im Vergleich zur Milchstraße selbst, mit einem Alter von rund 10 Milliarden Jahren, ist unser Sonnensystem mit gerade einmal 4,5 Milliarden Jahren astrobiologisch
betrachtet noch geradezu jung. Außerirdische Zivilisationen könnten schon sehr viel weiter fortgeschritten sein als wir."
Selbst irdische Astronomen nutzen schon lange Laser, die sie entlang ihrer Sichtachsen ins All und auf ferne Sterne zur Kalibrierung
ausrichten: "Wir selbst haben unsere Existenz auf diese Weise also schon vielfach verraten. (...) Die Außerirdischen könnten uns also auf die gleiche Weise suchen oder - warum auch immer -
untersuchen. Wir sollten also nach deren Lasern Ausschau halten - und genau das haben wir nun vor."
Auf die Frage, warum er selbst glaube, dass wir bislang noch keine Signale Außerirdischer entdeckt haben, greift Marcy auf Argumente in der
Diskussion um eben dieses sogenannte Fermi-Paradoxon zurück: "Es könnte sein, dass die Erde tatsächlich ein sehr seltener Planet ist. Eine andere Möglichkeit wäre, dass hochentwickelte
Zivilisationen nur eine begrenzte maximale Existenzdauer von 1.000 bis 5.000 Jahre haben. Kaum vorzustellen wenn wir noch weitere 1.000 oder gar 10.000 Jahre zur Weiterentwicklung hätten.
Vielleicht ist aber auch gerade der Mangel an derart entwickelten Zivilisationen ein Zeichen für die Herausforderungen, die solche Zivilisationen zu meistern haben, um zu überleben.
Ironischerweise könnte genau das die ergreifendste Botschaft sein, die Außerirdische uns je übermittelt haben."
- Das vollständige Interview mit Geoff Marcy finden Sie HIER (Anmeldung erforderlich).
Quelle: http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2012/04/fuhrender-exoplaneten-entdecker-sucht.html