Freitag, 18. November 2011
Ungewöhnliche Mumie in Peru entdeckt
Schädelansicht der ungewöhnlichen Andenmumie im Museum Ritos Andinos in Cusco | Copyright/Quelle:
RPP/Cesar Zapata
Die hauptsächlich nur noch aus dem Skelett bestehende, einst in Decken eingehüllte Mumie ist gerade einmal 50 Zentimeter groß und wurde vor zwei Jahren auf dem
Wiracochan-Hügel, zwei Kilometer vom Stadtzentrum von Andahuaylas, dessen Kirche auf einer Inka-Ruine errichtet wurde, entdeckt. "Der Kopf ist eher dreieckig und ungewöhnlich groß - fast so groß,
wie der restliche Körper. Wären das menschliche Überreste, so müssten sie zu einem Kleinkind gehören. Darauf deutet die noch deutlich offene große Fontanelle auf der Schädeldecke hin", wird
Riquelme zitiert. Bei einer normalen Entwicklung schließt sich die große Fontanelle spätestens nach einem Jahr. Dieser Altersbestimmung scheinen jedoch die bereits vorhandenen zweiten Backenzähne
zu widersprechen.
Auch der ansonsten ungewöhnliche hohe und lang gestreckte Schädel, wie er jedoch durch die Tradition der noch im Säuglingsalter künstlich herbeigeführten
Schädeldeformation entstanden sein könnte, die auch bei den Inka praktiziert wurden, sowie die auffallend großen Augenhöhlen, unterscheiden die Mumie im Museum von anderen Funden.
Gesamtansicht der ungewöhnlichen Andenmumie | Coypright/Quelle: andina.com.pe
Laut Renato Riquelme sollen die - jedoch nicht namentlich genannten - "spanischen und russischen Ärzte" zu der Überzeugung gelangt sein, dass es sich um die
Mumie eines Außerirdischen handelt. Auch wenn nahezu alle peruanischen Medien den Museumsdirektor auf diese Weise zitieren, ist es unserer Redaktion bislang noch nicht gelungen, diese Aussagen
Riquelmes so zu bestätigen.
Die Bandbreite möglicher Schädeldeformationen und Fehlausbildungen der menschlichen Anatomie ist zu groß, als dass jede, der Norm nicht entsprechende Ausformung,
automatisch mit einer außerirdischen Herkunft gleichgesetzt werden sollte. Laut der Zeitung "El Comercico", soll die Mumie schon bald eingehender untersucht werden. Die peruanische
Nachrichtenagentur "Andinas" berichtet weiter, dass in einem der Augenhöhlen Reste des Augapfels erhalten sind. Von diesen erhoffen sich die Wissenschaftler nun eine aussagekräftige DNA-Analyse.
Sobald diese Untersuchungsergebnisse vorliegen und bekannt werden, werden wir erneut über den Fall berichten.
- Weiter Abbildungen der Mumie finden Sie hier: Quelle 1, Quelle 2