Astronomen präsentieren Top 5 der hoffnungsvollsten Kandidaten für lebensfreundliche Exoplaneten
Künstlerische Darstellungen der Top 5 der wahrscheinlich erdähnlichsten bislang bekannten Exoplaneten mit Angabe des jeweiligen "Earth
Similarity Index" (ESI) von 0 bis 1, der den Grad der Erdähnlichkeit der Planeten verdeutlicht im Vergleich zur Erde (1) und Mars (0,66). (Eine vergrößerte Darstellung finden Sie HIER). | Copyright: The Habitable Exoplanets Catalog, PHL @ UPR Arecibo, phl.upr.edu
Bei den Top 5 der wahrscheinlich am lebensfreundlichsten bekannten Exoplaneten handelt es sich an erster Stelle um den Planeten "Gliese 581
g" der - gemeinsam mit drei weiteren Planeten den sonnennahen roten Zwergstern "Gliese 581" umkreist. Ebenfalls in der Liste findet sich auch sein Nachbarplanet "Gliese 581 d", "Gliese 667C c",
Kepler-22b und der Planet "HD85512".
Während die Existenz von "Gliese 581 g" schon kurz nach der Entdeckung erster Hinweise von anderen Astronomen bezweifelt wurde, konnten
seine Entdecker um Steven S. Vogt von der University of California in Santa Cruz nun neue und vielversprechende Beweise für seine Existenz vorlegen. Diese stützen erneut die Vorstellung, nach der
die vier Planeten ihren Stern nicht wie bislang vermutet auf elliptischen sondern annähernd kreisrunden Umlaufbahnen umkreisen.
Das neuberechnete Modell des Planetensystems um "Gliese 581". Zwei Planeten (g und d) umkreisen den roten Zwergstern innerhalb seiner
habitablen, also lebensfreundlichen Zone (Illu.). (Eine vergrößerte Darstellung finden Sie HIER) | Copyright: phl.upr.edu
Basierend auf diesen Beobachtungen wäre "Gliese 591 g" als Planet von mindestens 2.2 Erdenmassen nachgewiesen, der seinen Stern deutlich
innerhalb dessen sogenanter habitabler Zone, jenem Abstandsbereich also umkreist, innerhalb derer ein Planet seinen Stern umkreisen muss, damit aufgrund gemäßigter Oberflächentemperaturen auf ihm
Wasser und damit die Grundlage des Lebens existieren kann, berichten die Forscher um Vogt aktuell im Fachjournal "Astronomical Notes". Ebenfalls anhand der neuen Daten hat Vogt den Radius des
Planeten auf etwa den 1,5-fachen Erdradius berechnet. Während sein Muttergestirn zwar lichtschwächer als unsere Sonne ist, umkreist "Gliese 581 g" diesen jedoch derart nah, dass der Planet
ebensoviel Licht bzw. Energie abbekommt, wie die Erde von der Sonne. Alle diese Faktoren, so Vogt, machen "Gliese 581 g" zum bislang erdähnlichsten aller bekannten Exoplaneten. Auch die
PHL-Astronomen schließen sich dieser Einschätzung an und stufen den Planeten auf der von 0 bis 1 reichenden Skala der erdähnlichsten Exoplaneten, dem "Earth Similarity Index" (ESI, ...) mit dem bisherigen Höchstwert von 0.92 ein, was noch über dem bisherigen Spitzenreiter, dem
erst im vergangenen Jahr entdeckten Planeten "Gliese 667C c" liegt.
Quelle: http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.co.uk/2012/07/astronomen-prasentieren-top-5-der.html